Ersatz-Großeltern

Ich schätze, dass Ding ganz rechts auf dem Tisch ist eine Kerze…. Ma †, ich, Onkel Meyer †, San, Oma †, Frau Meyer †
Mensch, da sehe ich aber happy aus. Auf dem Schoß meiner Ma.

Trotz drohender Blockflöte auf dem Tisch.

Im roten Latzanzug, Ringelpulli und rosa Kragenhemd meiner Schwester.

Neben meinem grauen deutschen Opa, den ich immer „Onkel Meyer“ nannte. Der mich ins Herz geschlossen hatte, so wie ich ihn. Der mir zum Geburtstag einmal eine Tüte voller Silbermünzen schenkte, und ich dachte, dass ich nie wieder so viel Geld besitzen würde. Der so ausschaut aus als ob er mich gleich auf seinen Schoß heben wird. Der Pfeife rauchte, Mundharmonika spielte und mir eine Tischtennisplatte zimmerte, die bei der kleinsten Berührung immer zusammenbrach. Der Kriegsgefangene und der Chinesen-Jung. Unverhoffte Nachbarn, ziemlich beste Freunde. Schön.

Daneben – mit derselben Pottfrisur wie ich – meine Schwester. Frech sieht sie aus!

Im Arm gehalten von meiner fünf-sprachigen Oma. Zu Besuch aus Indonesien. Elegant wie eh und je. Mit hübschem Hemd, Faltenrock und kerzengeradem Rücken. Nicht so krumm und buckelig wie ich sie zuletzt erlebt hatte.

Im Blümchenhemd, aber alles andere als ein Hippie: „Frau Meyer“. Meine Ersatz-Oma. Die sonntags für uns Rippchen kochte, mich wusch, meine Socken stopfte. Wie sehr sie sich freute, wenn ich sie besucht habe als sie schon ganz alt war. Einmal nahm ich meine kranke Mutter mit: Frau Meyer hatte wie immer am Fenster gesessen und stundenlang auf die Straße gestarrt als wir beide den Raum betraten. Sie platzte vor Freude, weinte Freudentränen. „Mein Mikel“ rief sie immer wieder und streichelte mir dabei über das Gesicht.

I miss ya’all.

Hi Mom! (Rubrik)

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