Best in town: China-Mann

Das ist total bescheuert, aber ich stelle mir manchmal vor, welche Länderküche ich wählen würde, wenn ich diese ausschließlich für den Rest meines Lebens essen müsste. In die engere Auswahl kommen sicherlich japanisch, italienisch und natürlich indonesisch, aber (als Tionghoa) ist chinesisch, glaube ich, mein Favorit.

In Hamburg gibt sehr viele chinesische Restaurants, vom Pekingenten-Haus hatte ich zum Beispiel neulich berichtet. Mein armer Vater – mein Gourmet-Mentor – beneidet mich um die schiere Anzahl der guten China-Lokale hier, weil es in Braunschweig einfach keine gibt.

Vaddi geht gar nicht mehr chinesisch essen, weil das zu frustrierend ist und die meisten Restaurants eh Vienamesen gehören. Manchmal sagt er dem Koch: „Hey, kanndt Du für mich original, nicht so deutsch, kochen?“ Und dann reagieren die zumeist pampig…. Haha 😉

Platz 1: „Golden“ in Eilbek

Nicht von der trashigen Einrichtung und der pickepackevollen Speisekarte abschrecken lassen. Das verdeutschte Menü im vorderen Teil ignorieren und am besten einfach Mister Wong nach Vorschlägen fragen. Zum Beispiel so: „Was  gibt’s heute Gutes?“, „Ich habe heute Lust auf …“, „Eigentlich mag ich keine Innereien, aber heute …“)

Because Mister Wong from Hongkong knows best and is a very funny and friendly Chef. More important: Fast scheint es, als ob er einen direkten Draht zu Deinen kulinarischen Vorlieben und No-Go’s hat. Bisher lag er bei mir immer richtig. You can trust this guy.

Unterm Strich:

  • Authentische und riesige Auswahl an Shanghai- und Szechuan-Spezialitäten mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Viele Gerichte außerhalb der Karte auf Anfrage. Dazu zahlreiche Speisen für Vegetarier wie etwa geschmorte Auberginen oder dieser saisonale Wasserspinat, dessen name ich mir nicht merken und auch nicht aussprechen kann. Mmmh.
  • Drei Probiertipps: Mapo Tofu, Garnelen in Käsesoße nach Hong Kong-Art (the shit!!!) und Dim-Sum (selbstgemacht).
  • Meine nächste Bestellung: Gedämpfter Fisch. Wong meinte, Dorade und Wolfsbarsch seien fast immer frisch am Start.
  • Wer sich doch durch die dicke Speisekarte kämpfen mag: Hinter einsilbigen Beschreibungen wie „2x gebratenes Schweinefleisch“ versteckt sich vielleicht dein neues Lieblingsgericht.
  • Mister Wong likes social media: Seine Empfehlungen der Woche gibt es hier.
Honorable Mentions

Platz 2: Man Wah am Spielbudenplatz mit seinem unschlagbaren Oktopus-Salat (immer anders!!!) und unfassbaren Öffnungszeiten – täglich bis 03.00 Uhr früh! Für Nachtsnacks gibt es – abgesehen von Erika’s Eck – keine bessere Adresse.

Platz 3: Xiao Xiang im Lehmweg (Props to Philip). Die Dim Sum sind tatsächlich hervorragend, die schier endlooooooose Karte kann getrost erforscht werden. Das Ambiente ist so hässlich wie im Golden, darum Tipp: Draußen im Garten sitzen.

9 Gedanken zu “Best in town: China-Mann

  1. ich esse sehr gern ramen, aber ich kenne mich leider aber kaum aus. das darf nicht so bleiben!

    1. Ramen ist aber auch echt eine langwierige Sache, habe 10 Jahre bis zum brauchbaren Ramen gebraucht. Umso stolzer bin ich nun auf mein ….Nudelkind? ääähm, naja wie dem auch sei.

    2. definitiv nicht ^^

      Mein Geheimrezept kann ich leider (vorerst) nicht verraten aber ich kann auf welche verweisen:

      Getestet und für gut befunden:

      http://norecipes.com/tonkotsu-miso-ramen-recipe

      http://norecipes.com/recipe/chicken-ramen-recipe

      http://norecipes.com/recipe/vegan-tonkotsu-ramen

      Noch nicht getestet, aber würde mich stark wundern wenn er nicht grandios ist:

      http://www.seriouseats.com/2015/02/how-to-make-the-ultimate-vegan-ramen-rich-and-creamy-vegan-experience.html

      1. Okay, dazu muss ich aber auch sagen dass ich davon mind. 6-7 Jahre mit den falschen Rezepten bzw. Fährten verschwendet habe und an der Optik kann ich auhc noch arbeiten, bin was Essen angeht aber auch etwas manisch:

        hier die rein vegane Variante (bin aber kein Veganer):

  2. Philip!

    Danke für deine Zeilen. Nein, überhaupt nicht zu persönlich. Ich freue mich immer auf Feedback, egal von wem.

    Hast ja Recht. Ich war glaube ich 4x im Xiao Xiang; 3x in der mozartstraße und 1x im lehmweg. ist auf jeden fall top und gehört in die honorable mentions…. – was ich soeben getan habe.

    Ich mochte in der mozartstraße (abgesehen vom fisch und dim sum ) das leicht schmuddelige ambiente und die eeeeeewig lange karte … sehr sympathisch! nach einem besuch roch man allerdings wie eine fischfriteuse.

  3. Hallo du,

    sehr interessanter und manchmal mitnehmender Blog. Ich bin selber Texter von Beruf, auch wenn es meine Orthografie nicht rausschreien mag. Ich schreibe privat Kurzgeschichten sowie Graphic Novels, weshalb ich auch die Sachen von K sehr interessant fand (ich hoffe das war jetzt nicht zu persönlich).

    Aaaaaaaaber zum Thema, mich wundert dass das Xiao Xiang keine Erwähung gefunden hat. Magst du es nicht oder hast du das Dim Sum da nie probiert?

    Ps.
    Ich sehe du bist auch ein Ramen Liebhaber wie ich, koche inzwischen einen besseren Ramen als das Ramen Ya Zepang (heißt es glaube ich), was aber auch wirklich nicht schwer ist.

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