„Musste umrühren“ (oder: Rohe Eier)

Foto: Biswarup Ganguly
In der Suppe oder im Reis, 
viele Asiaten mögen rohes Ei.
Ich nicht so, aber vielleicht kommt das noch.
Hier 2 Stories über meine 2 prägenden Rohe-Ei-Erfahrungen: 

Ich war 17 und sie war Vietnamesin 🐣
Einmal waren wir bei ihr zu Hause (, was eher selten war, weil ihr jähzorniger/verrückter Vater beim Gedanken, dass seine erst (?) 17-jährige Tochter einen Freund hatte, stets austickte). Ich hatte Hunger, also machte sie mir eine Instant-Ramen-Suppe und fragte: „Willst Du ein Ei dazu?“ Ich nickte, sie griff in den Kühler, holte ein Ei hervor, zerbrach es, ließ es ins Süppchen hineingleiten und reichte mir die Schüssel mit den Worten: „Musste umrühren“. Ich guckte sie verdattert an und versicherte mich zaghaft bei ihr, ob die Suppe denn schon fertig sei? Sie rührte noch einmal in der Ramen herum und gab sie mir dann. „Ja, fertig.“ Die Suppe warf schon Flocke und ihre Farbe hatte sich geändert.

Eier als Shot 🥚
Ich war 26 und frühstückte in einem traditionellen japanischen Hotel. Es gab ein großes Büffet im Ryokan mit allerlei wundersamen Speisen, viele davon waren warm und lecker. Ich hatte riesig Lust auf gekochtes Ei )– im Ausland habe ich nach gewisser Zeit oft Bock auf Dinge, die ich sonst regelmäßig zu Hause esse). Fand aber keines. Also fragt ich unseren Guide, und er führte mich zielstrebig zu einem Tisch auf dem neben einem großen Reistopf und diversen Zutaten auch kleine Keramikgefäße – sie sahen wie Shot-Gläser aus – standen. Ich luscherte hinein, und es schwammen rohe Eier darin. Ich musste an meine vietnamesische Freundin denken, als der Guide ein wenig Reis in die Schale tat, das Ei aus dem Glas hineingrätschen ließt und mit Stäbchen rührte und rührte – als ob das Ei eine Soße wäre. Dann zeigte er auf die Toppings und ließ mich wortlos allein mit meinen Erinnerungen. Der inzwischen gold-orange-weiße Reis sah faszinierend, wenn auch etwas schleimig aus.

Okonomiyaki bei „Hello Hummingbird“

Reis und Nori bei „Der Klang von Zuckerwatte“

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